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Sicherheitslücken im WLAN: So schließt man sie

Sicherheitslücken WLAN

Tipps, um das eigene WLAN vor unbefugtem Zugriff zu schützen

Das drahtlose Heimnetzwerk, also das WLAN (Wireless Local Area Network), gehört heutzutage zur Grundausstattung eines jeden Haushalts. Allerdings wird WLAN oft unterschätzt, wenn es um Sicherheit geht. Unzureichend gesicherte Netzwerke sind ein Einfallstor für Cyberkriminelle, die Zugriff auf persönliche Daten oder Geräte im Netzwerk erlangen möchten. In diesem Artikel geben wir Ihnen praktische Tipps, wie Sie die häufigsten Sicherheitslücken in Ihrem WLAN schließen und es vor unbefugtem Zugriff schützen können.

1. Router-Sicherheit: Der erste Schritt zum Schutz


a. Standardpasswort und -benutzername ändern

Viele Router werden mit vorgegebenen Standardpasswörtern und -benutzernamen ausgeliefert, die leicht zugänglich und anfällig für Angriffe sind. Die erste Maßnahme, um Ihr WLAN sicherer zu machen, besteht darin, diese Standardanmeldedaten zu ändern. Verwenden Sie ein starkes Passwort, das aus einer Kombination von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen besteht.

Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihr neues Passwort mindestens 12 Zeichen lang ist und keine leicht zu erratenden Informationen wie Geburtsdaten enthält.

b. Router-Firmware regelmäßig aktualisieren

Ihr Router ist das Herzstück Ihres Heimnetzwerks, und seine Firmware – die interne Software, die den Router betreibt – muss regelmäßig aktualisiert werden, um Sicherheitslücken zu schließen. Hersteller veröffentlichen Updates, die Schwachstellen beheben und neue Sicherheitsfunktionen bieten. Prüfen Sie daher regelmäßig, ob Updates für Ihren Router verfügbar sind, und installieren Sie diese zeitnah.

Tipp: Aktivieren Sie die automatische Update-Funktion Ihres Routers, falls diese vorhanden ist, um sicherzustellen, dass Ihre Firmware immer auf dem neuesten Stand bleibt.

2. Verschlüsselung: WPA3 statt WEP
a. Die richtige Verschlüsselung wählen

Eine der wichtigsten Maßnahmen zum Schutz Ihres WLANs besteht darin, die richtige Verschlüsselung zu verwenden. Veraltete Verschlüsselungsprotokolle wie WEP (Wired Equivalent Privacy) bieten nur minimalen Schutz und können leicht geknackt werden. Stattdessen sollten Sie auf WPA3 (Wi-Fi Protected Access 3) setzen, das aktuell sicherste Protokoll für WLAN-Verschlüsselung. WPA3 schützt Ihre Daten zuverlässig vor unbefugtem Zugriff.

Tipp: Falls Ihr Router WPA3 nicht unterstützt, nutzen Sie zumindest WPA2, das nach wie vor einen soliden Schutz bietet. WEP sollte unbedingt vermieden werden.

b. Netzwerkschlüssel regelmäßig ändern

Auch wenn Sie eine starke Verschlüsselung wie WPA3 verwenden, ist es ratsam, den Netzwerkschlüssel (WLAN-Passwort) in regelmäßigen Abständen zu ändern. So stellen Sie sicher, dass eventuell gestohlene oder kompromittierte Passwörter nicht dauerhaft Zugriff auf Ihr Netzwerk gewähren.

Tipp: Ändern Sie Ihr WLAN-Passwort mindestens einmal jährlich oder sofort, wenn Sie den Verdacht haben, dass unbefugter Zugriff erfolgt ist.

3. SSID verstecken: Unnötige Aufmerksamkeit vermeiden


a. SSID-Übertragung deaktivieren

Die SSID (Service Set Identifier) ist der Name Ihres WLANs, der in der Liste der verfügbaren Netzwerke angezeigt wird. Wenn Sie die SSID-Übertragung deaktivieren, bleibt Ihr Netzwerk unsichtbar, es sei denn, jemand kennt den genauen Netzwerknamen. Dies erschwert es Hackern, Ihr WLAN gezielt ins Visier zu nehmen.

Tipp: Geben Sie den Netzwerknamen nur vertrauenswürdigen Geräten und Personen weiter. Wenn Sie den Netzwerknamen ändern, vermeiden Sie leicht zu erratende Begriffe wie „MeinWLAN“ oder „HomeNetwork“.

b. Benutzerdefinierte SSID verwenden

Sollten Sie die SSID dennoch sichtbar lassen, ändern Sie zumindest den Standardnetzwerknamen, der oft den Routerhersteller verrät. Hacker nutzen diese Informationen häufig, um bekannte Sicherheitslücken gezielt anzugreifen. Wählen Sie stattdessen einen neutralen, nicht aufschlussreichen Namen.

Tipp: Verwenden Sie eine SSID, die keine Rückschlüsse auf den Besitzer des Netzwerks oder den verwendeten Router zulässt.

4. MAC-Adressfilterung: Zugriff beschränken

a. Geräte manuell im Netzwerk zulassen

Eine effektive Möglichkeit, Ihr WLAN zusätzlich zu sichern, ist die Aktivierung der MAC-Adressfilterung. Jede netzwerkfähige Hardware hat eine eindeutige MAC-Adresse (Media Access Control), die Sie in Ihrem Router hinterlegen können. So können Sie gezielt festlegen, welche Geräte Zugriff auf Ihr WLAN haben und alle anderen blockieren.

Tipp: Überprüfen Sie regelmäßig, welche Geräte in Ihrem Netzwerk zugelassen sind, und entfernen Sie nicht mehr benötigte Geräte.

b. MAC-Adressfälschung erkennen

Beachten Sie jedoch, dass Hacker unter Umständen die MAC-Adressen legitimer Geräte nachahmen können. Die MAC-Adressfilterung sollte daher nur als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme betrachtet werden und nicht die einzige Verteidigungslinie sein.

Tipp: Kombinieren Sie die MAC-Adressfilterung mit einer starken Verschlüsselung wie WPA3 für optimalen Schutz.

5. Gastnetzwerk einrichten: Ihr Hauptnetzwerk schützen


a. Separates Netzwerk für Gäste

Wenn Freunde oder Besucher Ihr WLAN nutzen möchten, sollten Sie ihnen nicht direkt Zugriff auf Ihr Hauptnetzwerk gewähren. Stattdessen empfiehlt es sich, ein separates Gastnetzwerk einzurichten. Dieses Netzwerk kann durch ein eigenes Passwort geschützt werden und hat keinen Zugriff auf Ihre persönlichen Geräte und Daten.

Tipp: Geben Sie dem Gastnetzwerk ein anderes Passwort und beschränken Sie die Bandbreite, um die Nutzung zu regulieren.

b. Rechte für das Gastnetzwerk einschränken

Stellen Sie sicher, dass das Gastnetzwerk so konfiguriert ist, dass es keine administrative Kontrolle über den Router hat und keine sensiblen Daten oder Geräte im Hauptnetzwerk einsehen kann.

Tipp: Deaktivieren Sie Funktionen wie den Zugriff auf Netzwerkfreigaben oder Drucker im Gastnetzwerk, um potenzielle Schwachstellen zu minimieren.

6. VPN und Firewall: Zusätzliche Schutzschichten


a. VPN für Heimnetzwerke

Ein Virtual Private Network (VPN) kann eine zusätzliche Sicherheitsebene bieten, indem es Ihren Internetverkehr verschlüsselt. Dies ist besonders nützlich, wenn Sie sensible Daten wie Online-Banking-Informationen oder persönliche Dokumente über das WLAN übertragen.

Tipp: Richten Sie ein VPN für Ihr Heimnetzwerk ein oder nutzen Sie VPN-Apps auf Ihren Geräten, um die Verbindung zu verschlüsseln.

b. Firewall aktivieren

Die meisten modernen Router verfügen über eine integrierte Firewall, die unerwünschte Zugriffe blockieren kann. Stellen Sie sicher, dass diese Firewall aktiviert ist und regelmäßig überprüft wird, um potenzielle Angriffe abzuwehren.

Tipp: Aktivieren Sie die Router-Firewall und konfigurieren Sie sie so, dass nur bestimmte, vertrauenswürdige Geräte auf das Netzwerk zugreifen können.

7. Regelmäßige Netzwerküberwachung: Verdächtige Aktivitäten frühzeitig erkennen


a. Protokollfunktionen nutzen

Viele Router bieten Protokollfunktionen, die aufzeichnen, welche Geräte auf Ihr Netzwerk zugreifen und wann dies geschieht. Nutzen Sie diese Funktionen, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen, etwa Zugriffe von unbekannten Geräten oder ungewöhnlich hohe Datenübertragungen.

Tipp: Überprüfen Sie regelmäßig die Zugriffsprotokolle Ihres Routers und untersuchen Sie verdächtige Geräte oder Aktivitäten sofort.

b. Netzwerkleistung überwachen

Falls Sie bemerken, dass Ihr Internet plötzlich langsamer wird oder Aussetzer hat, kann dies ein Anzeichen für einen unbefugten Zugriff sein. In solchen Fällen sollten Sie Ihre Netzwerkkonfiguration überprüfen und sicherstellen, dass alle Sicherheitsmaßnahmen korrekt implementiert sind.

Tipp: Verwenden Sie Netzwerküberwachungs-Tools, um die Auslastung Ihres WLANs zu analysieren und mögliche Probleme frühzeitig zu identifizieren.

Fazit

Ein sicheres WLAN erfordert mehr als nur die Eingabe eines einfachen Passworts. Indem Sie Maßnahmen wie die Wahl der richtigen Verschlüsselung, die Einrichtung eines Gastnetzwerks und die Aktivierung einer Router-Firewall ergreifen, können Sie Ihr WLAN effektiv vor unbefugtem Zugriff schützen. Regelmäßige Überprüfungen und Updates sorgen dafür, dass Sie auch langfristig gut abgesichert sind. Schließen Sie Sicherheitslücken rechtzeitig, um Cyberkriminellen keine Angriffsfläche zu bieten.

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